Grammophonicum
2018
In Assoziation zu einer Schallplatte präsentiert sich das Grammophonicum als kreisrunder Vitrinenbau. Die Idee stammt vom Büro „raumhochrosen“ und begeistert die Besucher immer wieder aufs Neue. Auch die ganz besonderen Sammelstücke von Reinhard Häfele sorgen für staunende Blicke. Mehr als 70 Phonographen und Grammophone, sowie Tonträger und Zubehör gelten international als kostbare Raritäten.
Das inhaltliche Konzept stammt vom Sammler selbst, beratend unterstützt vom Kurator Bruno Winkler. Die architektonische Detailplanung übernahm das Atelier Ender.
Das Grammophonicum öffnet ein Zeitfenster in die Frühzeit der mechanisch unterstützten Hörkultur, deren öffentliche Darstellung bis heute weltweit leider nur als höchst marginales Thema in Erscheinung tritt.
Reinhard Häfele macht in der Vorarlberger Museumswelt diese einzigartige Schau durch den Kern seiner Sammlung dauerhaft öffentlich zugänglich. In temporären Ausstellungen waren Teile davon seit 1980 im In- und Ausland bereits zu sehen.
Besonders seit dem steigenden Bekanntheitsgrad der Sammlung in den letzten Jahren sind Objekte daraus verstärkt als Leihgaben nachgefragt. So stattete der Sammler beispielsweise die international sehr beachtete Ausstellung „jukebox jewkbox!“ des Jüdischen Museums in Hohenems am Ort und am Schlusspunkt der Reise um die Welt in Graz mit seinen Geräten aus.
Das Grammophonicum erzählt nicht nur eine Geschichte von technischer Innovation. Darüber hinaus werden aber durchaus auch Themen angerissen, in denen Phonographen und Grammophone zu Zeugen dramatischer Vorgänge wurden, etwa am Untergang indigener Völker. Dass sie auch als Mittel zur subtilen Diskreditierung von Minderheiten missbraucht wurden, zeigt etwa das Objekt des „Dancing Rastus“.